Mit dem Ausschlagen des Laubes im Mai wird es schattig und kühl im Waldesinnern. Fast alle Tagschmetterlinge verlassen jetzt den für sie zu kühlen Ort. Diese Sonnenanbeter suchen jetzt die sonnenbeschienenen Wiesen, Waldränder, Hecken, Gärten auf, um nach nektarreichen Blüten zu suchen.
Das Waldbrettspiel ist der einzige an das Leben im Inneren der Wälder eng angepasste Tagfalter. Das Waldbrettspiel wärmt sich in Sonnenflecken auf dem Boden oder dem Laub nicht zu dichter Wälder. Es sind also die Sonnenflecken im Wald, wo man diesen Falter finden kann. Es sind alles Männchen, die ihren Sonnenflecken auf dem Boden oder im Laub als Revier besetzt halten und gegen jeden Falter- auch anderer Arten- verteidigen. Mit vorbeifliegenden Konkurrenten liefern sie sich kurze Luftkämpfe und kehren dann zu ihrem Beobachtungspunkt zurück. So sitzt auf jedem Sonnenfleck stets nur ein Männchen.
Für diese wechselwarmen Tiere ist die Sonnenwärme wichtig, beeinflusst die Körpertemperatur doch ihre Aktivität. An warmen Sommertagen ist der Körper des Waldbrettspiels bereits nach wenigen Minuten auf über 34° C erwärmt. Fliegt das Tier in den kühlen Schatten des Waldes, sinkt seine Körpertemperatur gleich wieder ab. Nach kurzer Zeit sucht es deshalb sein Sonnenrevier erneut auf.
Da es im Wald weniger Blüten gibt, findet man den Falter weniger auf Blüten als auf ausfließenden Baumsäften und an feuchten Bodenstellen.
Seine Raupen fressen an Süßgräsern und sind mit ihrer grünen Farbe sehr gut getarnt.
Das bei uns nicht häufige Waldbrettspiel wurde auch im Wolfsburger Wald, z.B. nahe dem Ortsteil Rabenberg beobachtet.
[Foto und Text von Andre Brandes. Textgrundlage u.a. das vom BUND 1987 im Otto Maier Verlag Ravensburg herausgegebene, empfehlenswerte Buch „Aktion Schmetterling- So können wir sie retten“]